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Der Hohenzollerische Jakobsweg führt in 7 Etappen von Rottenburg am Neckar über Hechingen und Burladingen nach Überlingen und Konstanz (134 km).

Hohenzollerische Jakobsweg

Erste Etappe von Rottenburg nach Frommenhausen

Länge: 11 km
Übernachtung: Pilgerherberge

In Rottenburg beginnen wir am Münster, gehen nach dem Brunnen links in die Fußgängerzone, dann über den Neckar Richtung Bahnhof, über die Gleise hoch an der Kapelle vorbei, hinaus aus der Stadt in Richtung Campingplatz. Dann führt der Weg rechts über die Wiesen, dann über die Erhebung des Rammerts (sehr pilzreich!), danach hinunter nach Dettingen.

Am der Kirche können Sie entscheiden ob Sie direkt nach Hechingen gehen wollen oder halbrechts nach Hirrlingen und 3 km "Umweg" nach Frommenhausen in Kauf nehmen, denn dort ist gibt es eine Pilgerherberge (vorher aber beim Rathaus anrufen). Der mittlere Weg führt direkt nach Hirrlingen.
Die Pilgerherberge, die in dem Gebäude einer ehemaligen Bank residiert, ist auch für größere Gruppen geeignet.

Ein weiterer Jakobswegsautor, Fredy Meyer, hat später auch ein Buch über den Weg verfasst und dazu noch eigene Varianten markiert, die aber nicht gepflegt werden. Auch halten die im Buch aufgeführten Kilometerangaben nicht jeder Prüfung stand, wie man mir berichtet hat.

Zweite Etappe von Frommenhausen nach Hechingen

Länge: 15 km
Übernachtungsmöglichkeit: Zollerncamping. Sankt Luzen (Bildungshaus der kath. Kirche) oder in weiteren 3 Gasthöfen und Hotels. Oder ca. 5 km weiter in Schlatt: Pension-Gerdi

In Hirrlingen sollten wir bei der Kirche nach einem hohen Steinquader Ausschau halten, auf dem die Lebens- und Sterbedaten des Jakob Beyter aus Frommenhausen eingemeißelt sind. Der 1562 mit 82 Jahren Verstorbene hatte als Jakobsbruder 1510 Santiago besucht. Unten ist nach zu lesen: "AND 1510 IST DER OBGEMELT ZU ST.JACOB GEZOGEN"

Jacob Beyter

Jetzt sind es über 500 Jahre her, dass Jacob Beyter in Santiago war. Für Frommenhausen war es 2010 ein Anlass zum feiern.


Wir biegen in Höhe der Bäckerei nach links und gehen hinauf bis zum Ortsrand. Ab hier betreten wir "Hohenzollern". Weiter geht es zur Straße und danach an der Josefs-Kapelle vorbei nach Rangendingen.

Bei der Brücke treffen wir eine weitere Variante des Jakobsweges, der Rangendingen mit Horb verbindet. Wegezeichen ist hier eine stilisierte Muschel. Ein wichtiger historischer Bezug hierfür ist die zwischen Bad Imnau, Horb, Hechingen und Burladingen verlaufende ehemalige römische Landstraße.
Rasch ist Hechingen-Stein erreicht. Hier kann man die sehenswerte Rekonstruktion eines römischen Gutshofes besuchen. Beim Freibad geht man eher rechts zur Jakobuskirche und das Zentrum von Hechingen.

Hier biegt eine Variante des Jakobsweges in Richtung Balingen Rottweil und Villingen ab. Historisch verlief hier die alte Schweizer Landstraße, die wiederum aus einem römischen Heerweg entstanden ist. Hier erfahren Sie auch mehr über Hechingen, da dieser Weg an der Jakobuskirche vorbei führt.

Auch hier herrscht ein wenig Markierchaos, da noch eine weitere Autorin im Auftrag der Landkreise ihre eigenen Wege gekennzeichnet hat. Das schon seit mehreren Jahren vorhandene, wurde teilweise ignoriert.

Um den Weg nach Burladingen fortzusetzen, gehen wir in die Unterstadt zu St. Luzen wo stilgerecht, aber nicht gerade günstig übernachtet werden kann. Dort wurde 1957 eine Gagatfigur gefunden, die im Hohenzollerischen Landesmuseum zu besichtigen ist.

Gagatfigur

Die Figur (3,4 cm) besteht aus fossilem Holz, span. Azabache, war und ist ein beliebtes Mitbringsel der Pilger, gefunden im Garten von St. Luzen (Abb. unten). Eine weitere Figur wurde in Bönnigheim bei Friedhofsumgrabungen gefunden. Sie kann im Konstanzer Landesmuseum besichtigt werden.


Dritte Etappe von Hechingen nach Burladingen

Länge: 20 bzw. 16 km über Starzeln
Übernachtungsmöglichkeit: Liste bei der Stadtverwaltung Burladingen

Anfänglich links, später nur noch rechts der Bahnlinie führt der Weg über Schlatt, dann am Wasserfall (Bild rechts) nach Jungingen. Dort besuchen wir die Wallfahrtskirche St. Sylvester. Dort finden Sie rechts hinten ein Holzrelief mit Jakobus und ein Glasfenster mit einem Muschelträger (Bild rechts unten): Franz Xaver, geboren bei Pamplona am Jakobsweg, war Missionar in China und Indien und beklagte sich einmal in einem Schreiben über seine durchs Taufen müde gewordenen Arme.

Eine weitere Jakobusfigur birgt die St. Anna Kapelle auf der Lehr (links unten). Entstanden um 1500. im Jahre 1743 erweitert, war sie vermutlich das erste Kirchlein in Jungingen. Auf dem Altar stehen die Figuren St. Anna und St. Jakobus d. Ältere, beide stammen von ca. 1500. Hier besteht ein Zusammenhang mit der in Killer erwähnten Jakobusbruderschaft.

Wir bleiben rechts der B 32, inzwischen ist der Rad/Fußweg zwischen Jungingen und Killer fertig geworden. In Killer die erste Straße links hoch und den Weg nach dem Bahnübergang rechts weiter bis zur Kirche folgen.

In Killer besuchen wir die Kirche Mater Dolorosa mit ihrem außergewöhnlichen Jakobus, der vom Ende des 15. Jahrhunderts stammt. An der Decke finden wir im Gemälde von Franz Ferdinand Dent die Abbildung eines Jakobspilgers, der uns aber den Rücken zukehrt. Auf dem Bild unten rechts hängt Jakobus (1488) rechts an der Wand. Ein Schlitz zum Geldeinwurf befindet sich am rechten Knie.

Für einen Stempel im Pilgerpass ist die Jakobusbruderschaft Killer A. D. 1510 zuständig. Sie wurde von Bürgern aus Jungingen und Killer 1510 als Gebets- und Totengedenkbruderschaft gegründet und 2005 wieder ins Leben gerufen. Unten am Bahnhof finden Sie das wohlbekannte Peitschenmuseum.

Nun folgt ein kräftiger Aufstieg auf die Alb nach Ringingen. Schon ab der Kirche gehen wir nur noch geradeaus hinauf. An der Wegverzweigung kurz vor Ortsende finden Sie einen neuen Jakobgedenkstock. Von dort können Sie nach rechts direkt über Starzeln nach Burladingen gehen.

Vierte Etappe von Burladingen nach Veringenstadt

Länge: 20 km
Übernachtungsmöglichkeit: Lauchertstüble

Weiter geht es auf dem Radweg nahe der Fehla über Gauselfingen (Hotel Wiesental) und dem WIR-Projekt (in der Schreinerei fragen) nach Neufra.

Dort finden wir links oben die Hochbergkapelle. Sie ist 1762 eingeweiht worden und zeigt am linken Seitenaltar eine ähnliche Pilgerdarstellung wie in der Martinskirche von Ringingen. Das Gemälde ist wohl von Ambros Reiser, 1762 entstanden. Als Oberbild taucht wieder die Maria vom guten Rat auf.
Da sie abseits vom Weg liegt, wird wohl keiner der Pilger freiwillig den Berg hoch laufen. Sie ist in der Regel verschlossen.

Im Pfarramt von Neufra kann man auch wegen Übernachtungsmöglichkeiten nachfragen.
Danach kommt ein Stück wunderschöner unzerstörter Natur im Tal entlang der mäandrierenden Fehla. Auf halbem Weg nach Hermentingen finden wir eine Grillstelle.

Wir erreichen nach einer Forellenzucht das Tal der Lauchert, wenden uns nach rechts, gehen durch Hermentingen, und Veringenstadt an der Wallfahrtskirche St. Maria in Deutschstetten vorbei, danach zur auf dem Felsen gebauten Kirche St. Nikolaus.

Fünfte Etappe von Veringenstadt nach Inzigkofen

Länge: ca. 17 km
Übernachtungsmöglichkeit: Gasthof Kreuz

Weiter nach Veringendorf zu Kirche St. Michael, die älteste im Zollernalbkreis, dann nach Jungnau. Dort folgen wir einige Zeit einem alten Römerweg, gehen am Nollhof vorbei und erreichen Sigmaringen. Eine Visite der Innenstadt lohnt sich. Mit mehr Zeit kann auch das Schloss besichtigt werden. Es gibt eine Jugendherberge hier.

Der Weg geht rechts der Donau flussaufwärts weiter nach Laiz. Dort besuchen wir die Kirche St. Peter und Paul. Außen sehen wir eine beachtlich große Christopherusfigur. Nach dem Betrachten soll man den ganzen Tag vor dem Jähtod geschützt sein! Dass Wendelin Jakobsmuscheln auf der Brust trägt, ist unerklärlich und wohl auch einzigartig.

Dann geht es weiter über die Brücke, über Wiesen, am Wald entlang, dann links hinauf nach Inzigkofen (das Kloster ist heute Heimvolkshochschule, möglicherweise kann dort übernachtet werden). An der Donau können wir noch den Amalienfelsen besuchen, eine Erinnerung an eine hilfsbereite Adlige, Amalie Zephyrine von Salm-Kyrburg, gestorben 1841, gilt als die „Retterin Hohenzollerns“. Sehenswert ist dort auch ein sehr schön angelegter Felsengarten mit Blick auf die Donau.

Sechste Etappe von Inzigkofen über Meßkirch nach Wald

Länge: 24 km

Wir folgen dem Weg durch den Park, lassen uns aber von einer weiteren merkwürdigen Kennzeichnung nicht ins Donautal hinunter locken, sondern bleiben oben, kommen zum Waldrad und folgen dem Wirtschaftsweg nach Vilsingen. Danach erreichen wir die barocke Kirche Mater Dolorosa von Engelswies.

Eine Anna- und eine Josefsbruderschaft existierten hier einst. Ein italienisches Wandbild zeigt, nur durch eine Kerze beleuchtet, den Tod von Josef und wie seine Seele in Gestalt eines Jungen gen Himmel aufsteigt. Der Pfarrer würde gerne Pilger aufnehmen, aber die Haushälterin hält das wohl nicht für realisierbar.

Wir müssen ein wenig die Hauptstraße zurück, bis wir nach rechts auf einen geteerten Wirtschaftsweg abbiegen können, der uns über Wiesen und an Feldern vorbei, später auch durch den Wald nach Messkirch bringt. Die Markierungen sind nicht so toll, aber hauptsache man hält die Richtung und es gibt viele Wege im Wald...

In Messkirch gibt es viele Quartiere. Hier treffen wir den Beuroner Jakobsweg von Balingen übers Kloster Beuron. Gemeinsam geht es weiter nach Wald, danach trennen sich die Wege wieder.

Sehenswert in Meßkirch ist das Renaissanceschloss der Grafen von Zimmern – es ist die erste um 1560 errichtete regelmäßige Vierflügelanlage nördlich der Alpen. Berühmt ist auch die Kirche Sankt Martin, 1526 im spätgotischen Stil errichtet und 1770 als letzte Spätrokokokirche Oberschwabens vollendet.

Der "Meister von Meßkirch" hatte für dieses Gotteshaus mehrere Altargemälde geschaffen. Doch nur noch das so genannte »Dreikönigsbild« ist von der ursprünglichen Ausstattung übrig geblieben. Die anderen Tafelgemälde des Meisters sind heute in den verschiedensten Museen in aller Welt zu finden.

Wir gehen über die Ablachbrücke zur Frauenkirche und verlassen den Ort, steigen etwas hoch, gehen am Schützenhaus vorbei und passieren Schnerkingen. Dann an Feldern und Wiesen vorbei bleiben wir im Wald. Wenn wir den Waldrand erreichen gehen wir halbrechts, überqueren eine Verbindungsstraße und nehmen nach 1,5 Kilometern einen Pfad nach links durch den jetzt etwas sumpfigen Wald und betreten nach 10 Kilometern das hohenzollerische Örtchen Wald. Hier wird gerne die Abzweigung verpasst und eh man sich versieht, ist man ziemlich abseits.

Kloster Wald:

Dieser mächtige Gebäudekomplex mit der angebauten Kirche war einst das Reichsadligenstift Kloster Wald der Zisterzienserinnen. 1200 wurde es durch den Grafen Burkard von Weckenstein gegründet. Die Leitung übernahmen seine beiden Schwestern Judith und Ida. Bis in das Jahr der Säkularisation 1806 bestand dieses Kloster, in dem 600 Jahre lang viele Töchter des niedrigen schwäbischen Adels und des städtischen Patriziats lebten. Zu den durchschnittlich 30 Ordensschwestern kamen 20 Laienschwestern von bäuerlicher und kleinbürgerlicher Herkunft hinzu.

Wie oben für Ringingen beschrieben, finden wir eine um 1775 angefertigte, geschnitzte und vergoldete Votivtafel der Maria Edmunda von Kolb am südöstlichen Langhauspfeiler. Darauf finden wir ein gerahmtes Ölbild mit der Maria vom guten Rat, darunter in zwei Medaillons die Legende von der Übertragung dieses Marienbildes mit jeweils drei Jakobspilgern.

Siebte Etappe von Wald nach Überlingen

Länge: 32 km
Übernachtungsmöglichkeit: Jugendherberge Martin Buber, Hotel Zähringer Hof, div. Pensionen

Nach Süden geht es in Richtung Sentenhard und Mindersdorf weiter, einer Variante direkt nach Konstanz, wir aber halten uns links und wandern weiter nach Pfullendorf.

Nach Wald müssen wir vor allem nach einem Anstieg die Abzweigung nach links über eine Wiese nicht verpassen. Dann geht es längere Zeit durch den Wald, dann rechts durch eine Hundeschule hinunter zum See, der zum Baden einlädt. Dann sind wir in Pfullendorf. Bemerkenswert ist neben der Wallfahrtskirche Maria Schrey, die Jakobuskirche von 1182 mit Fresken des Hl. Jakobus. Es bestand eine Jakobspflege ab dem 14. Jahrhundert. An der Stelle des heutigen "Deutschen Kaisers" befand sich einst ein Spital (Erwähnung 1275). In der Seelhofgasse war auch ein Dominikanerinnenkloster angesiedelt, das zwischen 1276 und 1656 "Herberge" genannt wurde.

Rechts oben zeigt ein Deckenfresko über der zweistöckigen Empore, wie der Ordensgründer Dominikus unter dem Schutz Marias mit der Fackel der Wahrheit den Teufel der Häresie vertreibt und Jakobus als guter Hirte seine Schafe zur Quelle des rechten Glaubens führt. Im Bild darunter ein Engel mit Pilgerhut. Eine silbergetriebene Jakobusbüste (links) ist in einen Stein im vorderen Altarraum eingelassen. Sie wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg gestiftet und vermutlich vom Konstanzer Goldschmied Jakob Übelacker geschaffen und später mit einer Reliquie versehen.

Für die erste Kennzeichnung des folgenden Weges war ich selbst verantwortlich. Dies geschah im Auftrag des Europa-Zentrum Baden-Württemberg im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts im Jahr 1996. In früheren Überlegungen zu einem Streckenverlauf waren wir der Ansicht, dass es einen Weg von Mengen nach Pfullendorf geben sollte. Aber vielleicht kommt das später einmal.

Wegbeschreibung

Der heutige Verlauf des Jakobsweges wurde durch den BUND neu markiert. Er führt über den Marktplatz nach Süden und wird nicht mehr auf der Straße "Jakobsweg", sondern auf der westlich parallel verlaufender Straße nach Aftholderberg geführt. Dann geht es weiter zum Ramsberg. Ein schmaler Pfad führt zum Bächlein, auf dem Waldweg zur Lochenmühle und nach Großschönach. Dort folgen wir ein Stück der Straße und biegen ein in den Kirchweg hinauf nach Taisersdorf. Im Gasthof zum Schwanen kann übernachtet werden.

Eine kleine Saalkirche von 1155 mit Statuen des Markus (Hauptpatron) und dem Jakobus. Sein fehlender Stab wurde inzwischen erneuert. Eine Votivtafel von 1796 findet sich innen, gestiftet als Dank für die Bewahrung vor kriegerischen Auseinandersetzungen während der napoleonischen Kriege. Auf dem Altar finden wir Jakobus.

Eine landschaftlich schöne Wegvariante ergibt sich, wenn Sie gleich nach dem Gasthaus in Taisersdorf nach links ins Tal abbiegen und dann auf der rechten Seite des Baches bis zur Maria im Stein laufen (ca. 1,5 Stunden). Ein sehr beliebter Wallfahrtsort. Er wurde von einem Herrn Albero von Bodman begründet, dessen Familie nachweislich dem Jakobuskult sehr nahe stand. Hier war es ein Rückkehrer aus den Kreuzzügen im Heiligen Land, der aus Dank diese Kapelle errichten ließ.

Dann etwa 500 m zurück nach links hoch, durch die Hofanlage und Sie sehen den Aussichtsturm von Hohenbodman, wo Sie ab der Linde den Pilgerweg wieder finden.

Der gekennzeichnete Weg nach Hohenbodman führt einige Zeit an der Landstraße entlang. Dort passieren wir die Erinnerungsstätte an den Flügzeugzusammenstoss. Kurz nach der Happenmühle wenden wir uns nach links und erreichen Hohenbodman.
Dort gab es zwischen 1381 und 1594 eine Jodok-(Jossen)kapelle, die dem Hl. Jakobus geweiht war. Bemerkenswert sind dort auch der 900 Jahre alte Aussichtsturm und die vermutlich über 1000 Jahre alte Linde.

Wir folgen der Markierung des Jakobsweges von Hohenbodman auf dem "Kirchweg" hinunter nach Owingen. Er führt meist durch schattigen Wald.

Über den Lugen, vorbei am Golfplatz, erreichen wir schließlich unser Ziel Überlingen und die Jodokkirche von 1424 mit einer Jakobusstatue rechts in einer Nische der Außenfassade. Innen finden wir 12 Szenen der Jakobslegende über das Hühner- und Galgenwunder.
Es bestand hier eine Jodokusbruderschaft, verm. gegründet durch eine Gemeinschaft ehemaliger Fernpilger. Interessant sind auch die Schleifspuren im Eingangsbereich. Gottes Segen wurde durch das Schleifen der Arbeitsmesser erfleht. Einen Schlüssel erhalten Sie im kirchlichen Buchladen links.

Mit der Fähre geht es über den See nach Wallhausen. Von dort auf den Wegen des Schwarzwaldvereins an Dettingen und Litzelstetten vorbei durch Allmannsdorf und Petershausen nach Konstanz. Dort besuchen wir das Münster und die Maurizius-Rotunde:
Der kleine 12-eckige Zentralbau trägt zwischen seinen Ziergiebeln einen Figurenzyklus aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts. Darunter Jakobus, der in seinem rechten Arm ein Bündel Pilgerstäbe, im linken mit Muscheln besetzte Pilgertaschen hält. Ein Hinweis auf den Brauch der Segnung der Pilgerausrüstung vor Antritt der Reise.

Konstanz war Sammelpunkt für Pilgerfahrten über Kreuzlingen (Schweiz) nach Einsiedeln und weiter. Der Weg ab Konstanz ist unter dem Namen Schwabenweg bekannt. Die Schweiz hat die Markierung des Schwabenweges war schon 1991 abgeschlossen, gerade vier Jahre, nachdem der Jakobspilgerweg durch den Europarat zum ersten europäischen Kulturwanderweg ausgerufen worden war. Ein Anlass hierzu war die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft.